Informatik-Modul für Studierende am Gesundheitscampus Göttingen

Digitalisierung im Gesundheitswesen beschränkt sich keinesfalls auf die Anschaffung von modernen Informationstechnologien wie etwa Gesundheitsanwendungen für mobile Endgeräte. Weitaus tiefgreifender sind Änderungen in Versorgungsprozessen und Aufgabengebieten im Sinne der Prozessoptimierung, welche durch das Zusammenspiel zwischen Anwender*innen und Informationsinfrastrukturen – im Sinne soziotechnischer Systeme – ermöglicht wird. Eine Grundvoraussetzung diese Änderungen mit zu gestalten ist, Kompetenz in den Fachbereichen aufzubauen, die direkt in die Informationsverarbeitung eingebunden sind, wie beispielsweise Pflege, Logopädie oder Physiotherapie. Die Medizinische Informatik stellt eines der wissenschaftlichen Fachbereiche dar, welche sich mit der systematischen Erschließung, Darstellung, Verwaltung, Aufbewahrung, Verarbeitung und Bereitstellung von Daten, Algorithmen, Informationen und Wissen in der Medizin im Gesundheitswesen beschäftigt. Dabei ist der Transfer dieses Wissens in andere Professionen von besonderer Bedeutung.

Am Gesundheitscampus Göttingen wird erstmals für die Studierenden der Studiengänge Pflege und Therapiewissenschaften das Modul Evidence Based Practice – Medizininformatik im klinischen Setting angeboten, dass einen Überblick über das Themengebiet Digitalisierung im Gesundheitswesen ermöglicht. Studenten*innen setzen sich mit den Herausforderungen der digitalen Transformation auseinander und erarbeiten Szenarien für ihre Tätigkeitsbereiche. Darüber hinaus spielen Rahmenbedingungen wie Datenschutzkonzepte, Dateninfrastrukturen und Ethik eine wichtige Rolle.

Der Bereich der Intersektoralen Verbundforschung des Instituts hat, gemeinsam mit der HAWK, entsprechende Inhalte konzipiert und zum Sommersemester 2020 den Lehrbetrieb (derzeit als Online-Veranstaltung) aufgenommen.