Institutstag 2.0
Im Rahmen des zweiten Institutstages am Institut für Medizinische Informatik, der am 26. September 2024 stattfand, stellten die Nachwuchsforscher*innen der Arbeitsgruppe Biosignalverarbeitung ihre aktuellen Projekte in inspirierenden Vorträgen vor und boten faszinierende Einblicke in wegweisende Forschung auf den Gebieten der Biosignalverarbeitung und der Anwendung künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen.
Neue Einblicke in die Gehirn-Herz-Interaktion
Angelika Bader stellte in ihrem Vortrag „Analyzing the Coupling between the Pulsatility of Cerebral Blood Vessels and Other Cardiorespiratory Rhythms“ neue Ansätze vor, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Gehirn und Herz besser zu verstehen. Dabei hob sie besonders hervor, wie wichtig es ist, mehrere physiologische Signale gleichzeitig zu analysieren – eine sogenannte multimodale Analyse. Nur durch diese ganzheitliche Betrachtung lassen sich die komplexen Verbindungen zwischen den verschiedenen Körpersystemen erkennen. Die Arbeit wird in Kooperation mit dem Department of Cognitive Neurology im Rahmen des Heart and Brain Center Göttingen (HBCG) durchgeführt.
Einsatz synthetischer EKG-Daten
Sebastian Schmale präsentierte sein Projekt „Suitability Test of Synthetic ECG Data for Deep Learning“, das die Eignung synthetischer EKG-Daten für das Training von Deep-Learning-Modellen untersucht. Synthetische Daten, die oft aus physikalischen Modellen abgeleitet werden, sind ein spannender Ansatz, um datenschutzfreundliche Alternativen zu echten Patientendaten zu schaffen. Es wurde aufgezeigt, dass synthetische Signale noch nicht die Komplexität echter Daten erreichen. Besonders feine Details und unvorhergesehene Abweichungen, die in echten Signalen vorkommen, werden oft nicht vollständig abgebildet. Echte Daten bleiben, wenn in großen Mengen verfügbar, der Goldstandard für Deep-Learning-Modelle. Dennoch sind solche Erkenntnisse entscheidend, um die Modelle weiter zu verbessern und synthetische Daten zukünftig noch nutzbarer zu machen.
Die Veranstaltung bot eine hervorragende Gelegenheit, die Arbeit verschiedener Arbeitsgruppen am Institut besser kennenzulernen und sich auszutauschen.