NU(M)KRAINE

Institut für Medizinische Informatik wirkt im Bereich der Datenhaltung mit - Studie startet am 23. August 2022

NU(M)KRAINE: Infektionsmedizinisches Screeningprogramm des Netzwerks Universitätsmedizin für Flüchtlinge der Ukraine

Im kommenden Herbst/Winter 2022 rechnen Expert*innen mit einer neuen SARS-CoV-2-Infektionswelle. Anders als im vorherigen Jahr gilt es, neben der deutschen Bevölkerung, nun auch die große Anzahl ukrainischer Flüchtende, die seit einigen Monaten Zuflucht in Deutschland gefunden haben, vor dem Virus zu schützen. Durch Vertreibung und Massenunterbringung hervorgerufene Lebensbedingungen machen Flüchtende, darunter viele Kinder und Jugendliche, besonders anfällig für Infektionskrankheiten. Grundsätzlich niedrige Impfquoten in der ukrainischen Bevölkerung erfordern eine infektionsmedizinische Strategie, um einen Schutz dieser Gruppe vor COVID-19, aber auch vor anderen Infektionskrankheiten, gegen die ebenfalls geimpft werden kann, zu gewährleisten.

NU(M)KRAINE ist eine Erweiterung des NUM-Projekts NAPKON v2 (Nationales Pandemie Kohorten Netz v2) und nutzt die zentrale Forschungsinfrastruktur NUKLEUS (NUM Klinische Epidemiologie- und Studienplattform) für die Planung, Durchführung und Auswertung der Studie. 

Im Rahmen des Projekts soll in den teilnehmenden Universitätskliniken in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern insgesamt 2.500 aus der Ukraine Geflüchteten ein strukturiertes Screening- und Impfprogramm angeboten werden. Für Kinder besteht dieses Angebot ebenfalls, da diese in besonderem Maße in die aktuelle Flüchtlingswelle einbezogen und gegenüber Infektionskrankheiten gefährdet sind.

Neben der Analyse des IST-Status soll das Vorhandensein verschiedener Impfungen und Infektionen sowie die Annahme des Impfangebots untersucht werden. Zudem sollen Faktoren identifiziert werden, die die genannten Aspekte beeinflussen.

Die anhand der Stichprobe erhobenen Daten werden durch Wissenschaftler*innen des NUM systematisch ausgewertet, um Versorgungsbedarfe bei Flüchtenden besser zu erkennen und eine entsprechende Empfehlung an die verantwortlichen Akteur*innen im öffentlichen Gesundheitswesen auszusprechen.

Das Projekt wird gemeinsam von den Universitätskliniken Bochum (Prof. Dr. Folke Brinkmann) und Frankfurt (Prof. Dr. Maria J. G. T. Vehreschild) koordiniert.

Insgesamt sind 10 Universitätskliniken an dem Vorhaben beteiligt. Prof. Dr. Dagmar Krefting, Direktorin des Instituts für Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen, wird im Bereich der Datenhaltung mitwirken.

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