ENLIGHT-Workshop zu Künstlicher Intelligenz und Recht: Technische und rechtliche Herausforderungen

Institut für Medizinische Informatik bei Workshop in Spanien

Foto (Maitena Tellaetxe, UPV/EHU): v.l. Prof. Dr. Usue Mori Carrascal, Prof. Dr. Prof. Borja Calvos, Prof. Dr. Griet Verhenneman, Prof. Dr. Andreas Kotsios, Prof. Dr. Eva Lievens, Dr. Zully Ritter und Prof. Dr. Itziar Alkorta.

Vom 7. bis 9. Oktober 2024 fand in San Sebastián (Spanien) ein Workshop zu „Künstliche Intelligenz und Recht: Technische und rechtliche Herausforderungen“ statt. Organisiert von der Universität des Baskenlandes (UPV/EHU), unterstützt durch internationale Konsortialpartner wie das Institut für Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), die Universität Uppsala und die Universität Gent, brachte die Veranstaltung Expert*innen aus Wissenschaft und Industrie zusammen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Borja Calvos (UPV/EHU) nahmen 59 Teilnehmende aus Industrie und Wissenschaft, darunter Studierende, Rechtsexpert*innen und Forschende im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), an dem Workshop teil. Ziel war es, gemeinsam Konzepte, Methoden und Herausforderungen an der Schnittstelle von KI und Recht zu diskutieren und praxisnah zu vertiefen.

Vorträge zu KI und Recht

Der erste Tag stand ganz im Zeichen von Vorträgen für Jurastudierende und Rechtsexpert*innen. Prof. Dr. Borja Calvos führte die Workshop-Teilnehmenden in das Thema, rund um KI ein, gefolgt von Prof. Dr. Usue Mori Carrascal (UPV/EHU), die die Funktionsweise neuronaler Netzwerke und die Bedeutung von Metriken in der KI, mit einer Vorlesung erklärte. Parallel dazu hielt Prof. Dr. Andreas Kotsios (Universität Uppsala) eine „Einführung in das Recht für Nichtjurist*innen“, während Prof. Dr. Griet Verhenneman (Universität Gent) über den europäischen KI-Rechtsakt (AI-Act) und dessen Auswirkungen auf Grundrechte sprach.

Anwendungsfälle und interaktive Diskussionen

Am zweiten Tag standen praktische Anwendungsfälle im Fokus: Gemischte Teams aus Rechtsexpert*innen und Informatiker*innen arbeiteten gemeinsam an spezifischen Fallbeispielen, um die am Vortag diskutierten Konzepte anzuwenden. Dr. Zully Ritter (Arbeitsgruppe Klinische Entscheidungsunterstützung am Institut für Medizinische Informatik) hielt einen spannenden Vortrag über „Erklärbare KI in klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen“, gefolgt von Prof. Dr. Eva Lievens, die die rechtlichen Aspekte des KI-Gesetzes erläuterte.

Der Abschlussvortrag von Prof. Dr. Itziar Alkorta (UPV/EHU) widmete sich einer der drängendsten Fragen: „Wer trägt die Verantwortung für Schäden durch KI?“. Anhand des AI-Acts wurde aufgezeigt, wie sich die Verantwortlichkeiten in der Entwicklung und Anwendung von KI verändern und welche rechtlichen Implikationen damit verbunden sind.

Erfolgreiche Veranstaltung mit positiver Resonanz

Der Workshop wurde von den Teilnehmenden durchweg positiv bewertet und erzielte, für Inhalt, Präsentation und Organisation, eine überdurchschnittliche Gesamtbewertung.

ENLIGHT ist eine europäische Initiative, die den Austausch von Lernen, Lehren, Forschung und Netzwerken in verschiedenen Bereichen, einschließlich des Gesundheitswesens, ermöglicht. Die Universität Göttingen und neun weitere europäische Universitäten nehmen an dieser Initiative teil.

Die Initiative, die KI und Recht verbindet, startete 2023 mit dem Workshop „Beyond XAI“, organisiert von Prof. Dr. Anne-Christin Hausschild, Dr. Zully Ritter und Dr. Stefan Rühlicke (Wissenschaftlich Arbeitsgruppe Klinische Entscheidungsunterstützung am Institut für Medizinische Informatik).

Blick in die Zukunft: Fortsetzung des ENLIGHT-Programms

Der nächste ENLIGHT-Workshop „Blended Intensive Program (BIP)“ wird vom 6. Januar bis 11. April 2025 von der Universität des Baskenlandes ausgerichtet. Bewerbungen sind bis zum 15. November 2024 möglich.

Weitere Informationen finden Sie auf der Enlight-Website.

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