Nacht der Biosignale

Nachwuchsgruppe Biosignalverarbeitung organisiert die Teilnahme für den Standort Göttingen

Foto: Nacht der Biosignale am Standort Göttingen. Referent*innen v.l. Philip Hempel, Tabea Steinbrinker, Angelika Bader, Sebastian Schmale (Institut für Medizinische Informatik).

Am 15. November 2024 öffnete die Arbeitsgruppe Biosignalverarbeitung der Universitätsmedizin Göttingen ihre Türen zur Nacht der Biosignale. Die deutschlandweite Veranstaltung, organisiert vom Fachausschuss Biosignale der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE, fand zeitgleich in zwölf Städten statt und zog in Göttingen rund 70 interessierte Bürger:innen an. Mit spannenden Vorträgen, interaktiven Demonstrationen und lebhaften Diskussionen wurde es ein rundum gelungenes Event.

Unter den teilnehmenden Städten waren Aachen, Augsburg. Bremen, Dresden, Göttingen, Ilmenau, Jena, Karlsruhe, Kiel, Köln, Krefeld und Münster vertreten.

Die Beteiligung des Standortes Göttingen wurde durch die Nachwuchsgruppe Biosignalverarbeitung am Institut für Medizinische Informatik organisiert.

Das Präsenzprogramm vor Ort wurde durch Live-Übertragungen anderer Standorte ergänzt.

Den Auftakt des Abends gestaltete Angelika Bader, die auch durch die Veranstaltung führte, mit einem Vortrag zur innovativen Nutzung von Farbveränderungen der Haut zur Herzfrequenzmessung. Sie zeigte, wie hochauflösende Kameras minimale Farbänderungen erfassen können, die durch den Blutfluss bei jedem Herzschlag entstehen. Dieses berührungslose Verfahren wurde unter anderem in Babyvideos eingesetzt, um den Herzschlag zu messen – ein faszinierender Ansatz, der das Publikum begeisterte.

Sebastian Schmale präsentierte  die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Mit anschaulichen Beispielen wurde erläuter, wie Sprachmodelle wie ChatGPT genutzt werden können, um komplexe Muster in elektrischen Herzsignalen zu erkennen. Sein Vortrag zeigte eindrucksvoll das Potenzial von KI in der Diagnostik und bot spannende Einblicke in die Zukunft der medizinischen Forschung.

Tabea Steinbrinker stellte eine laufende Studie der Arbeitsgruppe vor, die untersucht, wie Daten von Smartwatches genutzt werden können, um Krankheitsverläufe vorherzusagen. Sie verdeutlichte, wie tragbare Technologien mit modernsten Analysemethoden kombiniert werden, um neue Möglichkeiten in der Patientenversorgung zu eröffnen.

Philip Hempel präsentierte in seinem Vortrag Anwendungen musikalischer Algorithmen zur Analyse von Herztönen. Sein innovativer Ansatz besteht darin, Erkenntnisse und Technologien aus anderen Disziplinen, insbesondere der Musikindustrie, auf den medizinischen Bereich zu übertragen.

Dr. Nicolai Spicher, Leiter der Arbeitsgruppe Biosignalverarbeitung, präsentierte bei der parallelen Veranstaltung in Krefeld innovative Ansätze zur Verknüpfung neuronaler Netze mit klinischen Leitlinien. Dieser Vortrag wurde ganz im Sinne moderner Remote-Arbeitsplätze live gestreamt.

Ein interaktives Highlight des Abends war außerdem die Live-Demonstration zur Messung eigener Biosignale. Hier konnten die Gäste ihre Herzfrequenz während einer Partie Mario Kart messen lassen. Die Herausforderung: Trotz des Rennens möglichst ruhig zu bleiben. Diese praxisnahe Demonstration machte Wissenschaft auf spielerische Weise erlebbar.

Der lebhafte Austausch zwischen Publikum und Wissenschaftler*innen unterstrich einmal mehr, dass wir unsere Inhalte nicht nur einem kleinen Fachpublikum, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen können, wollen und sollten.

Die Arbeitsgruppe Biosignalverarbeitung bedankt sich ganz herzlich bei allen Teilnehmenden für das rege Interesse.

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